Der Wertewandel im Arbeitsmarkt

Dass der Arbeitsmarkt sich im stetigen Wandel befindet, ist nichts Neues. Auch die Gesellschaft und ihre Werte haben sich innerhalb der letzten Jahre nicht nur gewandelt, sondern auch enorm verstärkt. Inwiefern wird jedoch der Arbeitsmarkt davon beeinflusst und wie können sich Unternehmen der heutigen Zeit mit ihren Werten anpassen?

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Die Gleichstellung aller Menschen: Für uns selbstverständlich

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema, das jedoch häufig noch fehlinterpretiert wird. Der Begriff bezieht sich nicht ausschließlich auf die Ökologie, sondern auch auf soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Darunter sind zahlreiche Aspekte zu benennen, die Sie im Beitrag „Nachhaltigkeit im Arbeitsmarkt?“ ausführlicher nachlesen können. Hierbei sind auch Maßnahmen zu finden, wie Sie als Unternehmen nachhaltiger werden können.

Die Gleichstellung von Mann und Frau ist bereits seit Jahrzehnten im Gespräch und leider noch immer nicht zufriedenstellend. Doch erlebt diese Debatte momentan erneut einen Aufschrei. Feminismus scheint nicht nur in den sozialen Medien eine große Rolle zu spielen. Damit zusammenhängend greift nun auch die LGBTQI+-Szene ein, die für Gleichberechtigung kämpft. Der Begriff steht als Kurzform für L esbian, G ay, B i, T rans, Q ueer und I ntersex, wobei das Plus für alle Personen zählt, die in dieser Aufzählung noch nicht zu finden sind. Sie bedenken auch das sogenannte Gendern, welches sich auch in den Redaktionen schnell verbreitet hat?

Natürlich haben auch wir uns über das Gendern in unseren Beiträgen Gedanken gemacht. Bisher haben wir uns dagegen entschieden, da wird glauben, dass die Texte unleserlich würden und der Lesefluss beeinträchtigt wäre. Zudem führt das Gendern teilweise zu einer Überbetonung des Geschlechts. Vor allem in Fällen, in denen das Geschlecht nicht einmal relevant wäre, werden die Unterschiede zusätzlich betont. An dieser Stelle ist uns wichtig hervorzuheben, dass wir dennoch in jedem Beitrag all unsere Mitmenschen ansprechen möchten.

Die Gleichstellung aller Menschen unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung stehen im Zusammenhang mit dem großen Thema der „Diversität“. Damit einher gehen zudem auch Personen diverser Gewichtsklassen, Körpergrößen, Altersgruppierungen, ethnischer sowie religiöser Herkunft und auch körperlicher und geistiger Behinderungen. Alles und jeder kann und soll individuell sein.

Für das Verankern dieser Werte in der Gesellschaft, spielt der Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. Einen Drittel des Tages verbringen wir im Schnitt auf der Arbeit. Richten sich die Arbeitgeber nach diesen Werten und passen sich dem Wandel an, um Diversität gewährleisten zu können, würde dem enorm viel Aufmerksamkeit geschenkt und die Werte auch im Alltag umgesetzt werden.

Diversität wirkt dem Fachkräftemangel entgegen

Die Vielfalt an Individuen gilt als Wachstumsfaktor für ein Unternehmen. Heterogene Gruppen sind nachweislich kreativer, innovativer und effizienter, da jedes Mitglied unterschiedliche Stärken mitbringt. Wer divers einstellt, wirkt dem angeblichen Fachkräftemangel entgegen. Wer divers einstellt, repräsentiert sich mit offenem Weltbild und einer attraktiven Position als Arbeitgeber. Vorab ist es wichtig, immer mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu gehen. Holen Sie sich die Meinung Ihrer bestehenden Arbeitskräfte und lassen Sie sich auf Ideen und Vorschläge ihrerseits ein. Je nach Unternehmensgröße gibt es mehrere Maßnahmen, die Sie in Ihr Führungsmodell integrieren können.

  • Stellenausschreibungen & offizielle Auftritte gendergerecht aufsetzen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sprache zu gendern, z.B. über Doppelpunkte, das Gendersternchen oder in ausgeschriebener Form. Bei Stellenausschreibungen nutzen Sie im besten Fall immer die Abkürzung „m, w, d“, die für männlich, weiblich, divers steht. Somit wurde keine Gruppe ausgeschlossen. Zudem gibt es die Möglichkeit für Unternehmen verschiedene Bewerbungskanäle einzurichten. So können sich auch Personen mit einem Handicap, beispielsweise Blinde oder Gehörlose, bewerben, was die Inklusion fördert.
  • Finanzielle Gleichberechtigung: Viel zu häufig kommt es noch vor, dass behinderte Arbeitnehmer viel weniger verdienen für die gleiche Arbeit, die ein nicht-behinderter Mensch vollbringt. Ändern Sie das. Bieten Sie attraktive Konditionen und eine faire Bezahlung für alle Arbeitskräfte.
  • Abteilungsübergreifende Projekte: Auch in dieser Form können Sie klein daran ansetzen, Ihr Unternehmen und das Arbeitsleben mit mehr Vielfalt zu gestalten. Planen Sie Projekte, die abteilungsübergreifend sind und machen Sie sich die Expertise verschiedener Fachkräfte zu nutzen, indem diese zusammenarbeiten.
  • Interkulturelle Angebote: Das kann anfangen mit der Auflösung von Dresscodes oder mit der Diversifikation der Speisekarte in der Kantine. Flexible Arbeitszeiten, den Gebetszeiten entsprechend, sind ebenfalls kleine Anfänge, die Ihr Unternehmen diverser machen.
  • Offene Gesprächsrunden: In offener, ungezwungener Umgebung können Mitarbeiter miteinander über neuste Gespräche, über Stereotypen und Klischees, über Werte und Normen diskutieren und sich austauschen.
  • Diversitätskalender: Um das Bewusstsein und die Sensibilität für das Thema zu erhöhen, kann ein Kalender integriert werden, in dem internationale Tage, die die Vielfalt feiern, eingetragen sind. Zelebrieren Sie zusammen mit Ihren Mitarbeitern diese Tage, z.B. den Christopher Street Day.
  • Job-Rotation: Die Aufgaben des anderen zu übernehmen, kann selbstverständlich schwierig und aufwendig werden. An ruhigen Tagen, innerhalb eines kleinen Teams könnte dies aber ausprobiert werden. Somit können sich Mitarbeiter besser in ihre Kollegen hineinversetzen.
  • Aktionstage: Aktionstage können im Zuge dessen ebenfalls helfen, offener mit dem Thema umzugehen. Durch gezielte Schulungen für Führungskräfte oder interkulturelle Kompetenztrainings wird die Diversität gefördert.
  • Familie fördern: Viele frisch gebackene Mütter machen sich Sorgen, dass sie nach sechs Monaten nicht zurück in den Job kommen können. Während Sie als Arbeitgeber zusagen, dass die Mutter ihre Arbeit nach der Elternzeit wieder aufnehmen kann, können Sie währenddessen z.B. einen Kindersitz mit dem Namen der Mutter und des Kindes an ihrem Arbeitsplatz platzieren. Somit ist sie nach wie vor ein Teil des Unternehmens und kann unter anderem auch auf Firmenevents eingeladen werden, ohne, dass die Mitarbeiter vergessen haben, dass sie sich lediglich einem anderen wichtigen Projekt widmet. Dasselbe gilt natürlich für frisch gebackene Väter.
  • Sprachkenntnisse fördern: Sie als Arbeitgeber haben die Möglichkeit Ihren Mitarbeitern einen Teil des Sprachkurses zu finanzieren oder sogar gänzlich anzubieten. Somit fördern Sie die Sprachkenntnisse und die Interkulturalität.
  • Machen Sie ein Spiel daraus: Wie wäre es mit einem Fotowettbewerb? Jeder Mitarbeiter bekommt die Chance daran teilzunehmen und auch etwas zu gewinnen. Dafür werden verschiedene Kulturen per Zufallsprinzip zugelost und das Spiel beginnt, indem jeder Mitarbeiter ein Foto machen muss, welches die ihm zugeloste Kultur verkörpert.
  • Zu guter Letzt: Sein Sie transparent. Es geht um den Fortschritt, den Sie innerhalb des Unternehmens machen. Tragen Sie am Ende des Jahres zusammen, was Sie alles erreicht haben und wie Sie gewisse Dinge umsetzen konnten und wie nicht. Durch einen transparenten Bericht wirken Sie authentischer.

Unser Tipp: Seien Sie offen

Bei dieser Aufzählung verschiedenster Möglichkeiten Diversität im Unternehmen zu fördern, ist für jede Größe eines Arbeitsgebers etwas dabei. Gehen Sie mit der Zeit, passen Sie sich dem Wertewandel an und sein Sie offen für alle Mitmenschen.

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