Die Arbeitswelt entwickelt sich rasant und ehe wir uns versehen, gibt es bereits neue Trends, die die alten in graues Licht rücken. Statement of Work – wieder ein englischer Begriff, wieder eine neue Richtung. Was es damit auf sich hat, erklären wir in diesem Beitrag.
Was heißt „Statement of Work“?
Der Begriff bedeutet übersetzt „Leistungsbeschreibung“ und wird oft mit „SoW“ abgekürzt. Als Teil des Projektmanagements handelt es sich dabei um ein Dokument, das die Anforderungen einer Tätigkeit oder eines Projekts darlegt. Darin werden leistungsspezifische Erwartungen, Ergebnisse, Preise, Produkte oder Dienstleistungen sowie Zeitpläne beschrieben. So bildet das SoW eine Grundlage für den gesamten Projektplan. Das Statement of Work lässt sich auch mit Service- oder Werkverträgen gleichsetzen und bietet damit dem Unternehmen die Möglichkeit des Outsourcings von Dienstleistungen und Projekten.
Da viele Arbeitnehmer gern flexibel und unabhängig bleiben, statt sich mit einem festen Arbeitsvertrag zu verpflichten, wird das Statement of Work häufig als Arbeitsvertrag genutzt. Der Arbeitnehmer wird in diesem Fall pro Projekt bezahlt und erhält mit der Leistungsbeschreibung einen ausführlichen Vertrag, der sämtliche Details der gewünschten Arbeitsleistung beinhaltet.
Die Vorteile des Statement of Work
Es ist weit verbreitet, dass Unternehmen des Öfteren auf externe Fachkräfte zurückgreifen. Dennoch bringt dieses Vorhaben häufig erhöhten Verwaltungsaufwand mit sich. Mit optimal aufgesetzten SoWs werden Kosten besser kontrolliert und rechtliche sowie finanzielle Risiken minimiert. Das heißt, es werden unnötige Zusatzkosten vermieden und der Fokus auf anderen Sparten, wie z.B. den Zuliefererbeziehungen, kann besser genutzt werden. Zudem bleibt das Unternehmen flexibel und ermöglicht es, Projekte erst dann anzugehen, wenn es nötig wird. Mit Service- und Werkverträgen zu arbeiten, verhilft dem Unternehmen zu Erkenntnissen über das externe Fachpersonal. Damit werden Misklassifikationen von Arbeitskräften vermieden.
Herausforderung für Unternehmen
Das Schwierige am Statement of Work ist es vom Manuellen in das Automatische überzugehen. Denn die manuell erstellten Service- und Werkverträge zeugen oftmals von Verbesserungsbedarf. Es gibt bereits standardisierte SoWs, die als Vorlage für den Arbeitgeber dienen. Die Aufgabe des Unternehmens ist es in dem Moment also einen automatisierten Vertrag aufzusetzen, beispielsweise mit der Liste der bevorzugten Zulieferer oder mit einer Datenbank an Partnern. Die Rechtsabteilung sorgt für die Validierung von Klauseln und die Finanzabteilung liefert automatisierte Preisspannen für die verschiedenen Größen von Projekten. Es wird eine Zusammenarbeit einzelner Abteilungen gefordert, um am Ende einen standardisierten Statement of Work-Vertrag zur Verfügung zu haben.
Also ist diese Art von Arbeitsverträgen nun modern? Wird das Statement of Work ein fester Bestandteil des zukünftigen Arbeitsmarktes? Fest steht, dass es im Kommen ist. Denn noch nie wurde der Begriff so oft gegoogelt, wie im Jahr 2020.